VINPOCETIN
Übersetzung aus dem
Amerikanischen von Immo Jalass
***
WAS IST V I N P O C E T I N ?
Vinpocetin ist
ein Extrakt aus den Samen des Immergrüns (englisch periwinkle). Immergrün (vinca
major) ist ein ganz gewöhnliches Gartengrün für die Bodenbedeckung. Die Wurzeln
der vinca kriechen am Boden entlang und die Pflanzen blühen im Frühling voll
auf, manchmal sogar während des gesamten saisonalen Wachstums. Bekannt mit ihrer
hellblauen bis leicht violetten Blütenfarbe, wurde vinca bereits vor hunderten
von Jahren in Gärten angepflanzt und hat eine lange Tradition als ein Tonikum
zur Behebung von Müdigkeit, besonders jene Formen des vorgeschrittenen Alters
sowie als Adstringens, bei übermäßigem Monatsfluß (Regel), blutendem
Zahnfleisch, Entzündungen im Mund und vielem mehr.
Es gibt eine ganze Reihe
aktiver Ingredienzen (Inhaltsstoffe) in vinca major, aber Vinpocetin ist
derjenige Stoff, über den die interessantesten und vielversprechendsten
Untersuchungen existieren. Es gibt hunderte von Studien mit Labortieren und
menschlichen Individuen, besonders in der jüngsten europäischen Literatur.
Vinpocetin ist ein Derivat des Alkaloids Vincamin und, wie Vincamin, kommt es in
geringen Mengen in den Samen von vinca als auch in anderen Pflanzen wie z. B.
voaconga und crioceras longiflorus vor. Vincamin ist in aller Welt verwendet
worden, um dementia senilis mit unterschiedlichem Erfolg zu behandeln.
Untersuchungen haben gezeigt, daß Vinpocetin, das Schwestermolekül von Vincamin
in vieler Hinsicht die gleichen Eigenschaften aufweist, jedoch ohne
Nebenwirkungen wie Hypotonie, trockener Mund, Müdigkeit sowie Tachycardie
(Anstieg der Herzfrequenz auf über 100/min.). Des weiteren hat sich gezeigt, daß
Vinpocetin in Bezug auf eine verbesserte Hirndurchblutung und damit auf die
Gedächtnisfunktion sowie andere Funktionen wenigsten um das zwei- bis vierfache
wirksamer ist. Hinzukommt, daß in Kombination mit anderen pharmazeutischen
Drogen keinerlei Konflikte gemeldet wurden.
WIE WIRKT VINPOCETIN?
Im weitesten Sinne ist Vinpocetin ein
starker Stimulator für alle Gedächtnisfunktionen. Darüberhinaus wird das
Wahrnehmungs- und Erkenntisvermögen verbessert bezw. verstärkt und intensiviert
indem aufgrund der erhöhten Hirnduchblutung ein erhöhter Hirnstoffwechsel
stattfindet. Bewirkt wird dies durch Hemmung eines für den Calziumkanal
zuständigen Enzyms. Calciumionen sind im gesamten Hirn eng mit der zellulären
(neuronalen) Aktivitätsregelung verbunden. Zusätzlich zu einer effizienteren
zerebralen Mikrozirkulation, erhöht Vinpocetin die Hirnzellenergie durch seine
Wirkung auf die ATP (das zelluläre Energiemolekül) Produktion.
- Anmerkung des Übersetzers:
If vinpocetine really is increasing the bloodflow in the
brain and as a result fascilitating cerebral metabolism, it wouldn't only be a
powerful memory enhancer. In this case it would be a brainfunction enhancer
just like the headstand is a brainfunction enhancer in
general.
Vinpocetin erhöht die Funktionsfähigkeit des
Gehirns durch eine effizientere Bereitstellung (Verfügbarmachung) der Glukose
zusammen mit der des Sauerstoffs, während zur gleichen Zeit ein erhöhter Schutz
gegen Ischämie (Verminderung oder Unterbrechung der Durchblutung eines Organs,
eines Organteiles oder weniger Zellen) sowie Hypoxie (Herabsetzung des
Sauerstoffgehaltes) erreicht wird. Es hat sich gezeigt, das Glukose gewisse
Gedächtnisfunktionen beim Menschen durchaus verbessern kann. 1 Da viele
Hirnmangelerscheinungen (um nicht von Hirnkrankheiten zu schreiben) durch
mangelhafte Durchblutung, Beschädigung von Neuronen aufgrund von unzureichender
Sauerstoffzufuhr sowie ungenügender Zufuhr von Energie (in der Hauptsache
Glukose) verursacht werden, macht es wirklich Sinn, daß alles, was die
Hirnfunktionen auf diese Art und Weise verbessern kann, im gleichen Maße hilft,
die Gedächtnis- wie die Wahrnehmungsfunktionen zu verbessern.
ETWAS FÜR JEDEN
Vinpocetine erfreut sich
inzwischen eines weltweiten Zuspruchs sowohl in Europa, als auch in Japan,
Korea, China oder sonstwo. Dr. Ward Dean, ein bekannter Forscher und
bemerkenswerter Kenner von Nootropika (Medikamente, die durch Steigerung der
zerebralen Durchblutung und damit des Hirnstoffwechsels zu einer Verbesserung
der Hirnleistung im Alter führen sollen, z. B. Meclofenoxat, Piracetam) sagt
folgendes zu Vinpocetin: "Dies ist einer der wenigen Stoffe, mit denen ich
tatsächlich einen [positiven] Unterschied feststellen kann, wenn ich ihn bezw.
es nehme."2 Ja, Vinpocetin hat tatsächlich einige bemerkenswerte Eigenschaften.
Wir haben hier schließlich wirklich für jeden etwas. Es gibt starke Hinweise,
das Vinpocetin ihnen in den folgenden Punkten helfen kann:
SIE FÜHLEN SICH BESSER
- Verbesserung des Langzeit- wie des Kurzzeitgedächtnisses
- Erhöhte Wachsamkeit
- Schutzverstärkung für die Hirnzellen (Neuronen)
- Verbesserte Zufuhr und Umsetzung von Glukose und Sauerstoff für das Hirn
- Verbesserung der Durchblutung des Gehirns
- Unterstützende Wirkung für die Funktionen des Dopamins, Serotonins und
Noradrenalins
- Vorbeugung gegen ischämische Schäden im Gehirn sowohl als auch im
Muskelgewebe, in der Leber und sonstigen Körperteilen
- Schutz vor epilepsieartigen Ausfällen
- Verminderung seniler Hirnmangelerscheinungen
- Verhinderung von exitotoxischem (Rezeptorübererregung) Zelltod im Hirn
- Minderung zerebraler anoxischer Schädigung durch Mangel an Sauerstoff
SIE SCHÜTZEN IHRE
HERZFUNKTION
- Verringerung arteriosklerotischer Ablagerungen
- Erhöhung des Herzschlagvolumens und damit Erhöhung des nahrungsreichen
Blutflusses zu den verschiedenen Organen
- Erweiterung der Blutgefäße (Vasodilatation)
- Stärkung von Lipoproteinstrukturen im Blut
- Erhöhung der Elastizität der roten Blutkörperchen
- Befreiung des Körpers von giftigen Metallen wie Aluminium und Blei
VERBESSERTE SEHFUNKTION
- Schützt und verbessert die Sehfunktion
- Vermindert die retinale Degeneration durch erhöhte Durchblutung der Retina
sowie des optischen Nervs
VERBESSERTE
HÖRFUNKTION
- Verhinderung oder Milderung von Benommenheit und Schwindel (Vertigo)
- verringert Raumbewegungskrankheit
UND
VIELES MEHR
- Verhindert Höhenangst
- Verbessert die Gelenkfunktionen
- Milderung bei Arthritis
- Linderung asthmatischer Beschwerden
- Verbesserung klimakterischer Bedingungen
- Verbesserung der GI-Funktionen indem es als ein magenschützendes Agens
wirkt
- Operiert als hochwirksames Antioxidanz
- Wirkt muskelentspannend
- Hebt die gesamte Stimmung
EIN KLARES
GEDÄCHTNIS
Über Jahrzehnte hinweg wurden bereits viele
Untersuchungen mit Gesunden durchgeführt, um herauszufinden, welchen Einfluß
Vinpocetin sowohl auf das Langzeit wie auf das Kurzzeitgedächtnis hat. Die
Ergebnisse waren klar und eindeutig: Vinpocetin
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verbessert die Gedächtnisfunktion und erhöht die Intelligenz. In einer
Doppelblind-Überkreuz-Zufalls-Studie nahmen 12 gesunde weibliche Studentinnen
entweder 10, 20 oder 40 mg Vinpocetin oder ein Placebo zweimal täglich über 2
Tage und wurden am dritten Tag eine Stunde nach Einnahme der morgendlichen Dosis
einem Test unterzogen.3 Dann wechselten die Frauen die Regel ihrer Dosierung und
wurden am dritten Tag wie zuvor getestet. Doppel-Blind heißt, daß weder der
Wissenschaftler, der das Vinpocetin (oder das Placebo) gibt wußte, was er gibt,
noch wußten die Versuchsteilnehmerinnen, was sie bekommen hatten. Die
Untersuchung bestand aus einem vollständigen psychologischen Test. Während bei
den Personen, die ein Placebo bekommen hatten, keine bemerkenswerten
Veränderungen festgestellt werden konnten, konnten die Teilnehmerinnen, die die
höchste Vinpocetin-Dosierung von 40 mg bekommen hatten, weitaus mehr
Serieninformationen sowohl aufnehmen als auch abrufen. Beispiele für
Serieninformationen können z. B. Mehrfachnennungen in Listen, Telefonnummern,
usw. sein. In einer anderen Studie erhielten 8 gesunde Personen 40 mg Vinpocetin
und anschließend eine Dosis Flunitrazepam (Injektionsnarkotikum), eine Droge,
die eine Gedächtnisschwächung bewirkt.4 Nach Durchführung eines Tests zeigte
sich die Wirkung des Flunitrazepams weitaus geringer gedächtnisschwächend als
erwartet, was als Bestätigung einer Verbesserung der Kurzzeitgedächtnisfunktion
durch die Gabe von Vinpocetin zu verstehen ist. Eine bemerkenswerte Verbesserung
der Gedächtnisfunktion wurde in einer weiteren Gedächtnisstudie gemessen, in der
12 Versuchspersonen über 2 Tage entweder 40 mg Vinpocetin oder eine Placebo
erhielten.5 Es wurden eine Reihe unterschiedlichster Tests durchgeführt wobei
die Versuchspersonen z. B. schnell reagieren mußten, wenn kurz zuvor erlernte
Zeichen oder Wörter kurzzeitig gezeigt wurden. Die Ergebnisse zeigen einen
klaren Vorteil durch die stimulierende Wirkung desVinpocetins für das
Kurzzeitgedächtnis. Vinpocetin zeigte weiter eine Zunahme in der Aktivität
noradrenergischer (exitatorischer) Nervenendigungen bei einer Dosis, die sich
proportional zum gedächtnisverbessernden Effekt verhält.6 Je höher die Dosis,
desto besser die Wirkung auf die Gedächtnisfunktion. Aus den Resultaten einer
anderen Studie geht hervor, daß Vinpocetin the brainstem stimuliert, so daß in
den aufsteigenden noradrenergischen und möglicherweise auch in den
serotonergischen (hemmenden) Kanälen, die beide mit der Gedächtnisfunktion in
Verbindung stehen, eine erhöhte Aktivität zu beobachten ist. Man glaubt, daß
diese Aktivitätserhöhung zum Teil auf die durch Vinpocetin zu erzielende
verbesserte Wahrnehmungsfähigkeit zurückzuführen ist, während gleichzeitig die
Sauerstoffbedingungen normalisiert werden und damit u. a. eben auch vor Hypoxia
schützen.7 Nachdem 5 gesunden männlichen Versuchspersonen Vinpocetin in einer
Einzeldosis von 10 mg oral gegeben wurde, konnte festgestellt werden, daß sich
die Elastizität ihrer roten Blutkörperchen erhöht hatte.8 Eine hohe Elastizität
der roten Blutkörperchen erhöht die Aktionsfähigkeit des Gehirns und verringert
ihre Verletzbarkeit bei gleichzeitiger Verbesserung ihrer Transportfähigkeit.
Tatsächlich werden zerebrale Mangelerscheinungen von abnehmender Elastizität
roter Blutkörperchen begleitet. Hier zeigt Vinpocetin wirklich seine wertvollen
Eigenschaften hinsichtlich eines Neuronenschutzes. In Japan erhielten
Dementia-Patienten drei Wochen lang 15 mg Vinpocetin. Eine anschließend
durchgeführte Untersuchung zeigte eine erhöhte ATP-Konzentration. ATP steht für
AdenosinTriPhosphorsäure und stellt das universelle Energieübertragungsmolekül
dar, das zusammen mit dem erhöht aus dem Hämoglobin freigegebenen Sauerstoff und
erhöhter Vasodilatation der Blutgefäße im Gehirn zu beschleunigter und
verbesserter Hirndurchblutung führt.9 Eine andere japanische Studie wurde in
einem geriatrischen Hospital durchgeführt. Dabei wurden die das Gehirn
schädigenden Krankheitsbilder wie zerebraler Infarkt und zerebraler Hämorrhagie,
zerebraler Arteriosklerose sowie ischämische Attacken bei 207 Patienten
untersucht.10 Diese erhielten in einer Überkreuzstudie 4 Wochen lang 3 mal
täglich 5 mg Vinpocetin oder eine von zwei Drogen ifenprodil tartrat (IT) oder
dihydroergotoxine mesylat (DM). Vinpocetin verhinderte mehr Infarkte bezw.
stärkere Verbesserungen bei Hämorrhagie als die beiden Drogen, wobei IT mit 67%
bis 60% und DM mit 78% bis 59% erfolgreich waren. Selbst die behandelnden Ärzte
mußten zugeben, daß Vinpocetin den beiden Kontrolldrogen überlegen war. In einer
anderen sechsmonatigen Untersuchung waren 288 Patienten mit der gleichen
Behandlung (dreimal täglich 5 mg) beteiligt. Hier konnte Vinpocetin eine
Erfolgsquote von 77 % aufweisen. Im Unterschied zu den beiden Drogen IT und DM
zeigte Vinpocetin keinerlei Nebenwirkungen.
GEGEN AMNESIE UND FÜR EIN GUTES GEDÄCHTNIS
Eine Hypoxie im
Gehirn (herabgesetzter Sauerstoffgehalt) kann eine Amnesie auslösen, d. h. es
kann etwas vergessen werden, das normalerweise im Gedächtnis parat geblieben
wäre. Die senile Dementia sowie altersbedingte Wahrnehmungsschwäche sind
ebenfalls durch Amnesie gekennzeichnet. Vinpocetin hat sich sowohl gegen das
Altern als auch gegen die Amnesie (Vergeßlichkeit, Gedächtnisschwäche) als
wirkungsvoll gezeigt, was zum Teil seiner antihypoxiven Wirkung zuzuschreiben
ist.11 Die Amnesie hat auch eine enge Beziehung zur sog. Langzeitverstärkung, d.
h. der Fähigkeit, Dinge über längere Zeiträume hinweg erinnern zu können. Die
antiamnetische Wirkung von Vinpocetin wirkt sich hier in Form einer Stützung des
Langzeitgedächtnisses aus, indem es hilft, Erinnerungen besser zu speichern, sie
wiederherzustellen oder sie eben nur abzurufen.12 Die Dauer einer
Gedächtnisspeicherung kann im Labor u. a. durch die Messung elektrischen
Potentials festgestellt werden. In hirngeschädigten Ratten konnte eine
reduzierte Langzeitgedächtnisfunktion durch Vinpocetin behoben werden, während
gleichzeitig eine Normalisierung entsprechender elektrischer Potentiale
beobachtet wurde.13 In einer anderen Rattenstudie über den Einfluß
antiamnetischer Mittel auf eine verbesserte Wahrnehmungsfähigkeit, konnte
Vinpocetin eine deutliche Verbesserung für das Langzeitgedächtnis
bewirken.14
GEISTIGE WACHSAMKEIT UND
LEBENSQUALITÄT
Im Hinblick auf die Wirkung von Nährstoffen für das
Hirn könnten deren sich kumulierenden Effekte auf das Hirngewebe einen möglichen
Anlaß zu Beunruhigung geben. Eine Kumulation, d. h. eine Anhäufung oder ein
zuviel wovon auch immer ist in jedem Fall unerwünscht und könnte zu Störungen
wichtiger Hirnfunktionen führen. Eine Studie mit 5 gesunden Versuchspersonen
denen entweder 5 mg oder 10 mg Vinpocetin drei mal täglich gegeben wurden,
zeigten keinerlei Kumulation. 15 In einer Doppelblind-Placebo-Studie wurde 20 mg
Vinpocetin zweimal täglich an 40 ambulante erwachsene Patienten mit chronischer
zerebrovasculärer Insuffizienz (unzureichende Hirndurchblutung) beiderlei
Geschlechts gegeben. Nach 45 Tagen oraler Gabe konnten die Wissenschaftler eine
erhöhte geistige Wachsamkeit und damit verringerte Verwirrtheit, ein
verbessertes Erinnerungsvermögen, weniger Furcht und Angst sowie ein
Zurückdrengen von Depressionen und Müdigkeit beobachten, während gleichzeitig
eine positiv wirkende emotionale Stabilität zu verzeichnen war.16
In einem
englischen Hospital an der Universität von Surrey, wurde oral zugeführtes
Vinpocetin an 203 Patienten untersucht, die am ersten Stadium geistiger Demenz
als auch an leichten psychotischen Störungen litten.17 Diese erhielten über 16
Wochen entweder 10 mg oder 20 mg dreimal täglich. Im Vergleich mit Placebos,
zeigten beide Vinpocetin-Gruppen ein verbessertes Wahrnehmungs- und
Erkenntnisvermögen, eine ganz allgemeine Verbesserung der Lebensqualität als
Folge verringerter Depressionen. Erstaunlicherweise war kein bemerkenswerter
Unterschied zwischen den beiden Dosen Vinpocetin zu beobachten, so daß davon
auszugehen ist, daß es eine wirksame Höchstdosis gibt.
ANTIOXIDATIVE KRAFT
Es überrascht nicht, daß
Vinpocetin auch noch als ein Antioxidanz wirkt, indem es die Neuronen vor
intracellulären Giften schützt, vergleichbar der Wirkung des Vitamins E.18 Die
antioxidative Wirkung von Vinpocetin in Bezug auf eine Inaktivierung freier
Hydroxylradikale ist der des Vitamin E durchaus gleichzusetzen.19 Vinpocetin
könnte aufgrund seiner antioxidativen Wirkung in der Lage sein, selbst bei der
Reparatur oxidativ geschädigter Neuronen eine wichtige Rolle zu spielen.20 In
einer weiteren Studie zur Untersuchung des antioxidativen Potentials
verschiedener Stoffe einschließlich ihres Effektes auf freie Hydroxylradikale
konnte gezeigt werden, daß Vinpocetin in der Lage war, die Hyaluronsäure
(Hauptbestandteil der Synovialflüssigkeit und damit Schmiermittel für die
Gelenke) vor Schädigung zu schützen.21 Ist es da ein Wunder, daß Vinpocetin
selbst bei die Arthritis eine günstige Wirkung hat?
GEGEN DEN ALTERUNGSPROZESS DES GEHIRNS
Es gibt eine weit
verbreitete Angst davor, mit zunehmendem Alter das Opfer einer Demenz, wie z. B.
der Alzheimerkrankheit zu werden. Aber es gibt auch Formen mit weitaus
geringeren Einschränkungen der Wahrnehmungsfähigkeit, deren Problematik nicht zu
unterschätzen ist, die sog. altersbedingte Wahrnehmungsschwächung (AWS). AWS
bedeutet die Jahr für Jahr stattfindende Abnahme geistiger Klarheit, Schärfe und
Präzision. Es kann aber auch etwas Schlimmeres bedeuten. Manche Forscher
argumentieren, daß die AWS bereits in verhältnismäßig jungen Jahren einsetzt,
nur daß wir dies nicht bemerkt wird, bevor ein vorgeschrittenes Alter erreicht
ist. Was auch immer der der Fall sei, sicher ist, daß Vinpocetin helfen kann,
den Erhalt und/oder die Rückgewinnung geistiger Klarheit zu bewirken. Alten
Ratten wurde über drei Wochen zweimal täglich eine niedrige Dosis Vinpocetin
gegeben mit dem Ergebnis einer deutlichen Abnahme der altersabhängigen
Verringerung einer Dopaminfreigabe.22 Die Überlebenszeit von Mäusen bei
fehlendem Sauerstoff konnte durch Gaben von Vinpocetin deutlich verlängert
werden.23 Vinpocetins Schwestermolekül Vincamin zeigte eine erhöhte
Feuerungsrate noradrergischer Neuronen in einem Gebiet des Hirns, das mit
altersbedingter Verringerung der Gedächtnisfähigkeit assoziiert wird, dem locus
coeruleus (bläulichgraues Feld am seitlichen Rand des vorderen Abschnitts der
Rautengrube mit zahlreichen pigmentierten Ganglienzellen).24 Es wird angenommen,
daß für Vinpocetin das Gleiche gilt, was uns helfen kann, dessen altersmindernde
Qualitäten besser zu verstehen. Als Ratten mit Vinpocetin behandelt wurden, ohne
daß zuvor bekannt war, daß diese unter Ischämie litten (verringerte
Sauerstoffzufuhr aufgrund von Durchblutungsstörungen), zeigte sich die zerebrale
Glukoseumsetzung weit effizienter, während sich örtlich die zerebrale
Durchblutung erhöhte, beides ein Hinweis auf zerebrale Reparatur. Mit diesen
Daten haben wir einen deutlichen Hinweis darauf, daß Vinpocetin einen Schutz
gegen Schädigungen durch Ischämie bietet.25 In einem Doppel-Blind-Versuch
erhielten zweiundzwanzig ältere Patienten mit zerebraler Demenz Vinpocetin.26
Sie bekamen über 30 Tage dreimal täglich 10mg Vinpocetin und anschließend für
nochmals 60 Tage 5mg dreimal täglich. Einer anderen Gruppe von 18 älteren
Patienten wurden während der 90tägigen Untersuchung Placebos gegeben. Nach
Ablauf der 90 Tage wurden die mit Vinpocetin behandelten Patienten untersucht
und geriatrischen Tests wie der klinischen Sandoz-Schätzung sowie einem
psychologischen Test unterzogen. Die Forscher fanden, daß der Umfang der
geistigen Behinderung bei 73 % der Patienten, die Vinpocetin bekommen hatten, am
30. Tag und bei 77 % am 90. Tag abgenommen hatte. Letztendlich konnte lediglich
bei 13 % der Patienten, die Vinpcetin bekommen hatten, keine Verbesserung
festgestellt werden. Es wurden keine ernsthaften Nebenwirkungen beobachtet und
59 % der mit Vinpocetin behandelten Patienten wurden hinsichtlich ihres
Zustandes von den Ärzten mit "gut" bis "ausgezeichnet" beurteilt. Eine wie oben
geschilderte Vinpocetin-Behandlung wurde mit 42 älteren Patienten die an
chronischer zerebraler Unterfunktion litten, durchgeführt und in The Journal of
the American Geriatric Society veröffentlicht.27 Eine Gruppe von ebenfalls 42
Patienten bekamen während der 90 Tage dauernden Untersuchung ein Placebo.
Diejenigen Patienten, die das Vinpocetin bekommen hatten, schnitten in allen
Tests wie der vorhergehenden Studie besser ab. Nebenwirkungen waren
minimal.
DIE RÜCKKEHR ZUM
SELBST
Neben aller Objektivität einer gut geführten Untersuchung
geht es um die Bemühungen einer Quantifizierung menschlicher Erfahrungen. Mit
anderen Worten, wie steht es mit der subjektiven Erfahrung, wie geht es mit dem
Selbst, d. h. "Wie fühlen Sie sich nun wirklich?" Nach Jahren wissenschaftlicher
Forschung mit DHEA meistens mit Tieren und einige auch mit Menschen aus denen
die Vorteile deutlich sichtbar wurden, aber erst als Yen et al 28 ihre
"watershed" Studie veröffentlichten, war zu erkennen, daß DHEA die
"Lebensqualität" unmittelbar verbessert. Gibt es derartige Untersuchungen mit
Vinpocetin? Einige wenige heute. Aber es wird nicht lange dauern, bis wir eine
ganze Reihe davon geben wird.
Vinpocetin ist eine der wenigen studierten
Substanzen, die eine Reihe verschiedenartiger Vorteile sowohl im
Wahrnehmungsbereich als auch in körperlichen Bereichen bieten. Es regt den Geist
an, gibt Frische und hilft gleichzeitig dem kardiovaskulären sowie dem
gastrointestinalen System zusammen mit den Muskeln, dem Bindegewebe und den
sensorischen Organen besser zu funktionieren.
Unser Konzept vom Selbst und
vom Ego entwickelt sich in dem Maße, wie wir uns konditionieren.
- Anmerkung des Übersetzers:
Die Kontrolle des Sprachzentrums und der anderen
Wortkommunikationszentren - nämlich das Ego - über die Zusammenwirkung der
Hirnfunktionen ist ein konditionierter (bedingter) Reflex, der wegfällt, nicht
nur bei Verlust der Bedeutung des Wortes, sondern auch infolge von längerem
Zuckermangel (Hypolykämie), da die Reflexwirkung die Zentren nicht mehr mit
Energie versorgen kann, solange das Blut zu wenig Glukose enthält. Das Ego ist
den übrigen Hirnfunktionen (sowie den möglichen H) superponiert (übergeordnet)
und gleichzeitig teil der Psyche sowie der gesamten Physis, dem Selbst.
Das, was wir in der Zukunft sein werden, hängt zu einem großen
Teil von dem ab, was wir gegenwärtig tun. Nehmen wir jede Möglichkeit wahr, um
unsere Gesundheit zu verbessern bezw. sie wenigstens zu erhalten, ja schlimmsten
Falls sie sogar wieder herzustellen einschließlich unseres Wahrnehmungs- und
Begriffsvermögens oder kapitulieren sie vor ihren schlummernden Möglichkeiten?
Lassen wir dem Alterungsprozeß seinen Lauf oder nehmen wir jede Chance beim
Schopfe, um unsere Lebensqualität zu verbessern und unser Leben zu verlängern?
Seit der Entwicklung weitreichender potenter Nahrungsmittelergänzungen von denen
Vinpocetin nur eine darstellt, liegt die Wahl in ihren eigenen Händen. Sehen wir
uns in der Zukunft.
Literaturhinweise:
- Korol DL, Gold PE. Glucose, memory and aging. Am J Clin Nutr. 1998;
67:764-771S.
- Dean V. Q&A: Vincamine? Smart Life News. 1998; 6(4):12.
- Subhan Z, Hindmarch I. Psychopharmacological effects of vinpocetine in
normal healthy volunteers. Eur J Clin Pharmacol. 1985; 28:567-571.
- Bhatti JZ, Hindmarch I. Vinpocetine effects on cognitiv impairments
produced by flunitrazepam. Int Clin Psychopharmacol. 1987;2:325-331.
- Coleston WM, Hindmarch I. Possible memory enhancing properties of
vinpocetine. Drug Dev Res. 1988;14:191-193.
- Gaal L, Molnar P. Effect of vinpocetine on noradrenergic neurons in rat
locus coeruleus. Eur J Pharmacol. 1990;187:537-539.
- Kiss B, Szporny L. On the possible role of central monoaminergic syszems
in the central nervous system actions of vinpocetine. Dru Dev Res.
1988;14:263-279.
- Satoh M, Ishihara K, Molnar P, Gaal L, Horvath C. The impairment of
longterm potentiations in rats with medial septal lesion and its restoration
by cognition enhancers. Neurobiology. 1994; 2: 255-66.
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