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NÄHRSTOFFINFORMATIONEN
Herausgeber: NEM-InfoService * Immo Jalass
Conjugated Linoleic Acid - CLA
Die Konjugierte Linolsäure
Die konjugierte Linolsäure bekämpft Krebs, Herzkrankheiten und vieles
mehr
In der grenzenlosen Variabilität molekularer
Strukturen können scheinbar völlig unbedeutende Veränderungen derart
weitreichende Folgen haben, dass sie über Gesundheit und Krankheit, ja u. U.
über Leben und Tod entscheiden können. Schauen wir uns z. B. einmal die
Linolsäure an. Sie ist eine der essentiellen Fettsäuren, d. h. dass unser Körper
sie braucht, sie aber nicht selbst produzieren kann, so dass sie in
ausreichender Menge mit der Nahrung zugeführt werden muss. Ohne eine bestimmte
tägliche Menge an Linolsäure wird uns die Aufrechterhaltung unserer Gesundheit
nicht gelingen, da sie zur Bildung der Zellmembranen sowie als Vorstufe zu
anderen Substanzen wie z. B. der Prostaglandine (PG, Sammelbezeichnung für
zahlreiche natürliche (od. teilsynthetisch hergestellte) hormonähnliche
Substanzen (Gewebehormone bzw. Mediatorstoffe), die in ihrer Struktur
geringfügig variieren, chem. Derivate der Prostansäure), benötigt
werden.
Von der einfachen zur konjugierten Linolsäure
Wie alle
chemischen Substanzen hat auch die Linolsäure eine spezifische molekulare
Struktur, die all ihre physischen und chemischen Eigenschaften bestimmen. Diese
wiederum determinieren ihre biologische Aktivität, wie z. B. ihre Wirkung und
Auswirkung auf die Physiologie eines lebenden Organismus. Obwohl die Linolsäure
für unsere Gesundheit unentbehrlich ist, so hat sie doch auch einen Nachteil:
Hohe Dosierungen können krebserregend wirken - jedenfalls bei Labortieren. Wird
jedoch eine geringfügige Veränderung in der molekularen Struktur der Linolsäure
vorgenommen, dann geschieht etwas ganz besonderes: Sie entwickelt plötzlich
krebsbekämpfende Eigenschaften.
Der kleine Unterschied spiegelt sich in der
Namensgebung indem aus der Linolsäure die konjugierte Linolsäure (CLA =
Conjugated Linoleic Acid) wird. Faktisch handelt es sich um eine Mischung eng
verwandter Moleküle die alle die gleiche chemische Formel haben, aber
unterschiedliche molekulare Strukturen aufgrund unterschiedlicher Anordnungen
einzelner Atome in den Molekülen. Diese Abweichungen werden als Isomere
bezeichnet um schließlich gemeinschaftlich die konjugierte Linosäure (CLA) zu
konstituieren. CLA ist eine bemerkenswerte Substanz, die, wie manche
Wissenschaftler meinen, eine für den Menschen bis heute weitestgehend übersehene
Nahrungsmittelquelle bildet. In unserem Körper wird ein Teil der zugeführten CLA
zur Synthese von Phospholipiden als strukturelle Komponenten zur Erneuerung der
Zellmembranen verwendet. Obwohl CLA nicht in dem Sinne als essentiell zu
bezeichnen ist wie dies für die Linolsäure gilt, so ist sie doch aufgrund ihrer
vielfältigen Wirkungsweise für die Gesundheit unentbehrlich.
Die
konjugierte Linolsäure im Kampf gegen Krebs
Untersuchungen mit CLA haben
diese im Kampf gegen den Krebs als sehr wirksam gezeigt und die Wissenschaftler
sind erstaunt, dass sich diese Wirkung auf wesentlich niedrigerer Ebene zeigt,
als dies für die meisten anderen bekannten Anticarcinogene der Fall ist.
CLA
ist die einzige Fettsäure die bei Tieren in unvergleichbarer Weise die
Entstehung von Krebs zu verhindern vermag. So konnte z. B. bei Mäusen beobachtet
werden wie die Entstehung von Krebs an Haut, Magen, Leber, Lunge und Brust durch
Gaben von CLA hatte verhindert werden können.1
Es gibt bis heute nur wenige
klinische Untersuchungen mit CLA am Menschen, jedoch konnte die krebsbekämpfende
Eigenschaft der CLA speziell im Hinblick auf Prostata- und Brustkrebs durch
Experimente mit menschlichen Krebszellen in vitro, d. h. "im Glas" bezw. im
Laboratorium bestätigt werden.2 Bisher war man davon ausgegangen, dass die
krebsbekämpfenden sowie weiteren therapeutischen Eigenschaften der konjugierten
Linolsäure auf deren antioxidative Wirkung zurückzuführen sei. Neuere
Untersuchungen konnten dies jedoch nicht bestätigen.1 Es gibt viele Annahmen in
Bezug auf die Wirkungsweise der CLA, aber bis heute keine klaren
Antworten.
Die konjugierte Linolsäure verhindert
Atherosklerose
Eine weitere nutzvolle Eigenschaft der CLA ist ihre
Fähigkeit zur Verhinderung von Atherosklerose durch Verringerung der im Blut
zirkulierenden Lipide (Fette) wie Cholesterol und Triglyceride, die
weitestgehend für oxidative Schädigungen durch freie Radikale verantwortlich
sind. Diese lipidsenkende Eigenschaft der CLA konnte inzwischen bei Mäusen,
Ratten, Kaninchen, Hühnern, Hamstern und anderen Tieren beobachtet werden.1
Nahrungsergänzungen mit CLA konnte bei diesen Tieren einen bemerkenswerten
Rückgang an atherosklerotischen Schädigungen, d. h. Schädigungen an arteriellen
Gefäßwänden die zur Bildung von gefährlichen Ablagerungen führen, bewirken.
Beide Wirkungen - Lipidsenkung und Schutz vor atherosklerotischen Schädigungen -
sind wichtige Instrumente im Kampf gegen Herzattacken und
Schlaganfälle.
Die konjugierte Linolsäure bekämpft Diabetes
CLA
zeigte sich bei Diabetes belasteten Tieren in der Lage, die
Glukoseverträglichkeit (besonders hohe Glukosewerte nach der Nahrungsaufnahme)
zu normalisieren, bei gleichzeitiger Reduzierung überhöhter Insulinwerte die als
Reaktion auf die überhöhten Glukosewerte auftreten.1 Mit anderen Worten hilft
CLA den Tieren, bei genannter Problematik die Glukose effektiver zu verwerten.
Beim Menschen ist diese Problematik mit zunehmendem Alter, selbst wenn keine
Diabetes vorliegt, immer häufiger zu beobachten.
Konjugierte
Linolsäure erhöht das Muskel zu Fett Verhältnis
Eine Vielzahl von
Untersuchungen mit Labortieren hat gezeigt, dass CLA die körperliche Entwicklung
auf vielfältige Weise beeinflussen kann. Dies gilt speziell für die Verringerung
von Körperfett und einer Zunahme der Muskel- und Fleischmasse.
In einer
dieser Studien zeigten ergänzend mit CLA gefütterte Mäuse im Vergleich mit einer
Kontrollgruppe einen dramatischen Rückgang ihres Körperfettes (57% bei den
männlichen und 60% bei den weiblichen Tieren) und eine bemerkenswerte Zunahme in
Muskel- und Fleischmasse (5% bei den männlichen und 14% bei den weiblichen
Tieren).3 Dabei zeigte sich das Körpergewicht der Tiere unverändert. Mit anderen
Worten wurde der Fettverlust bis zu einem gewissen Grade durch eine Zunahme der
Muskelmasse kompensiert.
Erste klinische Untersuchungen am
Menschen
Nach zwei Jahrzehnten intensiver Untersuchungen mit CLA an
Tieren, werden jetzt auch am Menschen erste klinische Untersuchungen
durchgeführt. Eine Gruppe schwedischer Wissenschaftler veröffentlichte kürzlich
die Resultate einer doppelblinden, placebokontrollierten Untersuchung der
Wirkung von CLA auf Fettleibigkeit beim Menschen.4 In einem Zeitraum von 4
Wochen erhielten 24 Männer im Alter zwischen 39 und 64 Jahren täglich 4,2 g CLA
oder ein Placebo zur Feststellung der Wirkung von CLA auf das Körperfett und
andere cardiovaskuläre Risikofaktoren. Keiner der teilnehmenden Männer hatte
irgendwelche Herzprobleme oder Typ 2 Diabetes, litten jedoch unter
Dickbäuchigkeit und zeigten Anzeichen des Stoffwechselsyndroms. Dabei handelt es
sich beim sog, Stoffwechselsyndrom um eine Gruppe von Individuen mit
Dickbäuchigkeit, hohen Cholesterol- und Triglyceridwerten, hohem Blutdruck und
hohen Blutzuckerwerten.
Die Ergebnisse zum Fettverlust stimmten mengenmäßig
weitestgehend mit den Ergebnissen der Tierversuche n sowie mit den Ergebnissen
einer anderen kontrollierten Untersuchung mit gesunden Menschen, bei der die
CLA-Gruppe als Ergebnis ebenfalls verringertes Körperfett zeigte.5
Nahrungsquellen für die konjugierte Linolsäure
Die meisten
krebsbekämpfenden und vor Krebs schützenden Substanzen finden sich in Pflanzen.
CLA jedoch findet sich fast ausschließlich in tierischen Produkten (Fleisch und
Milch unserer Wiederkäuer), obwohl es in geringen Mengen in bestimmten
vegetabilen Ölen vorkommt. Wissenschaftler glauben, dass bestimmte
Mikroorganismen im Magen der Tiere zugeführte Linolsäure in die konjugierte Form
überführen. In geringeren Mengen wird es auch bei anderen Tieren wie Schweinen
und Hühnern gefunden. Meeresfrüchte enthalten CLA nur in sehr geringen
Mengen.
Wird Fleisch gekocht, dann erhöht sich der Gehalt an CLA. CLA wurde
erstmals vor gut zwei Jahrzehnten von Dr. Michael Pariza an der Universität von
Wisconsin aus Hamburgern isoliert. Die wichtigsten Nahrungsquellen des Menschen
für CLA sind Milch, Käse und Yoghurt. CLA kommt auch in der menschlichen
Muttermilch und im Blut vor.
Unsere Nahrung enthält zu wenig
konjugierte Linolsäure
Der Gehalt an CLA konzentriert sich im
wesentlichen auf das Milchfett, so dass aus der Milch abgeleitete fettarme
tägliche Nahrungsmittel nur noch wenig CLA enthalten. Aus diesem Grund und aus
der Überlegung, dass unsere Ernährung im Hinblick auf eine optimale Gesundheit
bisher noch nie ausreichend CLA enthalten hat, scheint eine Nahrungsergänzungs
mit CLA, aber ohne das Milchfett die beste Lösung zu
sein.
Literatur:
- PDR for Nutritional Supplements. Medical Economics Company, Inc.,
Montvale, NJ, 2001.
- MacDonald HB. Conjugated linoleic acid and disease prevention: a review of
current knowledge. J Am Coll Nutr 2000;19(2):111S-118S.
- Park Y, Albright KJ, Liu W, Storkson JM, Cook ME, Pariza MW. Effect of
conjugated linoleic acid on body composition in mice. Lipids 1997;32:853-8.
- Riserus U, Berglund L, Vessby B. Conjugated linoleic acid (CLA) reduced
abdominal adipose tissue in obese middle-aged men with signs of the metabolic
syndrome: a randomized controlled trial. Int J Obes 2001;25:1129-35.
- Smedman A, Vessby B. Conjugated linoleic acid reduces the body fat content
in humans (abstract). Chem Phys Lipids 1999;101:A152.
- Zambell et al. Conjugated linoleic supplementation in humans: effects on
body composition and energy expenditure. Lipids 2000;35(7):777-82.
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