Dieses kam 1950 unter dem Namen ResivitTM auf den Markt. Als dann kurz darauf aufgrund wirtschaflticher Entwicklungen die Erdnusshäute nicht mehr in ausreichender Menge verfügbar waren, mußte nach einem anderen Rohstoff Ausschau gehalten werden. Gefunden wurde er in rauhen Mengen in der Rinde von Pinus maritima, einer in der Gegend von Bordeaux vorkommenden Pinienart. Masquelier entwickelte dazu ein Verfahren, bei dem der gewonnene Extraktionsanteil von OPC und Katechinen zwischen 85 und 90 Prozent liegt. Weitere Stoffe wie Tannine und Katechine sind in geringen Mengen gleichfalls enthalten, was die Wirkung der OPC noch unterstützt. Diese Flavanolmixtur wurde unter dem Namen FlavanTM auf den Markt gebracht.
1955 konnte Masquelier den Nachweis erbringen, daß die gleichen oligomeren Procyanidine auch in den Kernen und Schalen der Weintrauben vorkommen und dass diese Flavanole den Flavonoiden wie z. B. Rutin (das laut Masquelier nicht bioverfügbar ist) im Hinblick auf ihre gefäßschützende Wirkung überlegen sind. Dagegen besitzt OPC eine nahezu 100%tige Bioverfügbarkeit. Damit wurde das dritte Gefäßschutzmittel, basierend auf Traubenkernen unter dem namen EndotélonTM in Frankreich auf den Markt gebracht. Es wird innerhalb von Minuten über die Mund- oder Magenschleimhaut ins Blut aufge-nommen und verteilt sich in verhältnismäßig kurzem Zeitraum in all die verschiedenen Organe sowie im gesamten Körpergewebe, bis hin zu Haut, Haaren und Nägeln. Es ist absolut ungiftig und wird vom Körper weitestgehend verwertet. OPC ist wasserlöslich, erreicht nach 45 Minuten seine höchste Konzentration im Blut und wird innerhalb von 72 Stunden vollständig verbraucht. Es passiert ebenso wie Vitamin C die Blut-Hirn-Schranke und entfaltet seine Wirkung auch im Gehirn. Bereits nach 24 Stunden hat sich die Widerstandsfähigkeit der Blutgefäße verdoppelt.
In allen bisher durchgeführten Untersuchungen zeigten sich keinerlei Nebenwirkungen. Studien des Pasteur-Institutes und des Huntington-Institutes ergaben, das OPC nicht toxisch, nicht karzinogen (krebserregend) und nicht mutagen (Erbanlagen verändernd) wirkt. Im Gegensatz zu den Flavonoiden verbindet sich OPC mit Proteinen, besonders mit Kollagen. Anne Somin berichtet in "Das OPC Gesundheitsbuch" (erschienen 1998 im Scherz Verlag) von brüchigen und durchlässigen Kapillaren als Folge von OPC-Mangel, mit all den damit verbundenen Folgekrankheiten und nennt bei ausreichender Zufuhr eine um das zwanzigfach höhere antioxidative Wirkung als die von Vitamin C und das 40-50fache Wirkungspotential von Vitamin E sowie die Verringerung eines zu hohen Cholesterinspiegels. Des weiteren bewirkt OPC Stärkung der Blutgefäße und damit Verhinderung von Herz- und Kreislauf-erkrankungen, da es sich - im Gegensatz zu Vitamin C - an Protein, besonders an Kollagen und Elastin bindet und die Widerstandsfähigkeit der Blutgefäße bereits in 24 Stunden verdoppeln kann. Ferner werden als Folge von OPC-Zusatzgaben genannt: Erhöhte Blutzirkulation, verstärkte Belastbarkeit, Verbesserung der Gedächtnisfunktion, Verlangsamung des Alterungsprozesses, Verhinderung von Karies und arthritischen Entzündungen sowie Stärkung des Immunsystems.
Masquelier und Kollegen konnten 1976 in Studien mit Meerschweinchen nachweisen, dass OPC die Wirkung von Vitamin C extrem verstärkt, was umgekehrt zusätzlich wiederum noch die Wirkung des OPC erhöht, so dass wir es hier mit einem starken synergistischen Effekt (das Zusammenwirken von mehreren Substanzen in additiver oder potenzierender Wirkung) zu tun haben.
Die Meerschweinchen wurden für diese Untersuchung in mehrere Gruppen unterteilt und mit gestaffelten Vitamin C- und OPC-Gaben versehen. Je mehr Vitamin C die Tiere bekamen, desto kräftiger waren sie und um so länger ihre Lebensdauer. Das interessanteste Ergebnis jedoch war, dass die Meerschweinchen (auch Meerschweinchen können das Vitamin C als eine der wenigen Ausnahmen in der Tierwelt nicht selbst produzieren) die mit der geringsten Menge an Vitamin C versorgt worden waren (5 mg pro Kilo Körpergewicht täglich), dazu aber täglich 20 mg OPC pro Kilo Körpergewicht erhalten hatten, in einem ähnlich guten Gesundheitszustand befanden, wie die Tiere, die täglich 20 mg Vitamin erhalten hatten. OPC ist also als synergistisch mit Vitamin C zu sehen und ein Überleben mit OPC gesichert, selbst wenn Vitamin C nicht in ausreichenden Mengen verfügbar ist.
Es gibt viele Argumente, OPC als Vitamin P anzusehen. Prof. Dr. Jack Masquelier am 18. Oktober 1996 auf einem wissenschaftlichen Vortrag in Baltimore: "...Man könnte sagen, dass seit meiner Publikation dieser umfassenden Tabelle die Proanthocyanidine, OPC, als "Kollagenvitamine" betrachtet werden können, weil sie an der Biosynthese von Kollagen teilhaben und seine Zerstörung verhindern. Betrachten wir daher zuerst die Biosynthese. Wie Sie wissen, erfordert die Biosynthese von Kollagen Ascorbinsäure, Vitamin C, weil die Aminosäuren Prolin und Lysin hydroxyliert werden müssen, bevor sie als physiologisch aktives Kollagen inkorporiert werden können. Das OPC verhält sich wie der Co-Faktor von Vitamin C, verstärkt seine Wirkung und aktiviert somit die Kollagenproduktion. ..."
Da OPC genauso wie das Vitamin C vom menschlichen Körper nicht selbst produziert werden kann, muß auch dieses mit der Nahrung von außen zugeführt werden. Es findet sich in unterschiedlicher Konzentration in nahezu allen Pflanzen, besonders jedoch in den jeweiligen Schalen und Kernen. Da jedoch gerade diese in hochtechnologisierten Produktionsprozessen ausgesteuert werden, sind Zusatzgaben in besonderem Maße für OPC wichtig. Das Herstellungsverfahren für OPC nach Masquelier wurde 1987 in den USA patentiert. OPC in Kapselform sollte am besten während oder nach einer Mahlzeit genommen werden, jedoch möglichst nicht mit Milch. Die empfohlene Tagesdosis als Nahrungsergänzungsmittel liegt zwischen 50 und 100 mg.
Experten empfehlen etwa 20 mg pro 10 kg Körpergewicht, während die Dosierungen bei bestimmten Beschwerden sehr viel höher liegen können. Wie in zahlreichen wissenschaftlichen Studien belegt, können bei Behandlung von Krampfadern, Netzhauterkrankungen, PMS (prämenstruelles Syndrom), Sportverletzungen, Entzündungen, Allergien und Krebs daneben täglich 300 mg und mehr verabreicht werden.
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PROCYANIDIN (PROANTHOCYANIDIN)
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Weintraubenkernextrakt
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Hinweise:
Als Nahrungsergänzungsmittel werden ein bis 2 Kapseln täglich in geteilten Dosen
empfohlen, wenn vom Arzt nicht anders verordnet.
Inhaltsstoffe je Kapsel:
Empfohlene Dosierung: 2 bis 5 Kapseln pro Tag
Procyanidine sind die bis heute wohl stärksten Antioxidantien. Ihre
wichtigsten Wirkungen lassen sich kurz wie folgt darstellen: